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Schifferdenkmal erinnert an die Opfer des Seemannsberufes

Mit dem Herbst beginnen im Kalender wieder die Monate, welche mit einem „R“ enden, wie der September, Oktober und November. Die Tage werden kürzer, und es beginnt die dunkle Jahreszeit. Diese Zeit wird oftmals auch mit den sogenannten „stillen Tagen“ wie dem Volkstrauertag in Verbindung gebracht, an denen an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen erinnert wird. An diesem Tag werden in den einzelnen Dörfern an den jeweiligen Ehrenmalen u.a. Kränze niedergelegt.

 

Die meisten dieser Denkmäler entstanden Anfang der 1920er Jahre, also kurze Zeit nach Ende des 1.Weltkrieges unter dem Eindruck der vielen gefallenen Soldaten. Eine Besonderheit bildet das Schifferdenkmal des Schiffervereins „Germania“ an der 1.Südwieke in Westrhauderfehn. Es wurde am 3.September 1934 nicht für die Kriegstoten errichtet, sondern laut der 100-Jahr-Festschrift von „Germania“ als erstes seiner Art in Deutschland für die verschollenen und in fernen Hafenorten beigesetzten Seeleute aus den Gemeinden Westrhauderfehn, Ostrhauderfehn, Rhaudermoor und Holterfehn. 

 

Gleichzeitig dient es der Erinnerung an die Pioniere der hiesigen Fehngemeinden, welche den gewonnenen Torf mit ihren Plattbodenschiffen zu den Häfen an den Küsten und Flüssen brachten und so die Grundlage für die heutigen Fehngemeinden schafften. 

 

Die Einweihung des Klinkerbaues, welcher heute an allen vier Seiten mit Steintafeln versehen ist, fand 1934 unter großer Beteiligung der Bevölkerung statt. Nach dem zweiten Weltkrieg erweiterte die Gemeinde die benachbarte Gedenkstätte für die Opfer des Krieges. Daher wurde das Schifferdenkmal am 9.April 1950 unter dem Motto „Seefahrt ist not“ in leicht veränderter Form etwa 50 Meter weiter südlich an seinen jetzigen Standort verlegt.

 

 Heutige Ansicht des Schifferdenkmals Rhauderfehn (Foto: Groeneveld) 

 

Anfangs waren 163 Namen von Opfern der See aus den Jahren 1887 bis 1934 auf dem Schifferdenkmal verzeichnet. Später waren es die Namen von 216 Seeleuten. Dies änderte sich nach der Umsetzung des Denkmals 1950. Aus Platzmangel wurden die Namen nun in den Ehrenbüchern des Schiffervereins festgehalten. Bis heute können sie im Fehn- und Schifffahrtsmuseum Westrhauderfehn eingesehen werden. Seit 2008 ergänzt eine Hinweistafel das Schifferdenkmal. 

 

von Frank Groeneveld

 

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Veröffentlichung

Mo, 14. Oktober 2024

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