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Als „Folkert Baas“ Hammer und Amboss erklingen ließ. Zur Geschichte der Schmiede Kramer in Potshausen.

Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte jedes Dorf seine eigene Schmiedewerkstatt. In Potshausen gab es u.a. die Schmiede der Familie Kramer. Noch heute wird die 1985 abgebrochene und neu wieder aufgebaute Werkstatt mit Esse, Amboss, Blasebalg und etlichen Schmiedeutensilien mit ihrem rustikalen Ambiente als Versammlungs- und Freizeitort des Evangelischen Bildungszentrums Potshausen genutzt.

 Das wiederaufgebaute Wohnhaus mit Schmiede der Familie Kramer wird heute u.a. als Versammlungsort in Potshausen genutzt. Foto: F. Groeneveld 

Hier wirkte über 50 Jahre lang Schmiedemeister Folkert Peters Kramer, dessen Geburtstag sich im Herbst 2022 zum 150.Mal jährte. Am 1.November 1872 wurde er als Sohn von Folkert Ewen Kramer und dessen Frau Johanna geb. Plaisier geboren. Sein Vater betrieb bereits in Potshausen-Leihe in Nähe der Rabenbrücke eine Schmiedewerkstatt. Das Schmiedehandwerk wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Im väterlichen Betrieb erlernte er sein Handwerk und ließ sich 1902 in der Ortsmitte Potshausen beim heutigen Dorfplatz mit einer eigenen Schmiede nieder. Hierzu schrieb das Leerer Anzeigeblatt am 30.März 1902, in einem Hinweis zur Neuansiedelung, dass Kramer „vor kurzer Zeit bei der Pferdemusterung von dem Herrn Major das Zeugnis erhalten hat, daß seine Leistungen im Hufbeschlag tadellos und im ganzen Kreise hervorragend seien“.

 Schmiedemeister Folkert Peters Kramer und seine Frau Cordine geb. Lühring. Fotos überlassen von Gerd Bürjes (Repro: Groeneveld). 

1908 heiratete F.P. Kramer seine Frau Christiane Friederike de Freese, welche am 11.06.1875 in Holtermoor zur Welt gekommen war. Die Familie vergrößerte sich um fünf Kinder, bis die Mutter 1917 nach kurzer, heftiger Krankheit im Alter von 42 Jahren starb.

„Folkert Baas“, wie der weithin bekannte Dorfschmiedemeister Kramer laut Heinrich Bürjes allgemein genannt wurde, war ein Mann, der aus Potshausen nicht wegzudenken war. Er engagierte sich u.a. aktiv in der damaligen Feuerwehr und im Kriegerverein. Als Hobbys betrieb er die Imkerei und eine bewährte Eberzucht, für welche er auf verschiedenen Schauen Preise erhielt.

 Inserat aus dem GA vom 22.November 1939 

Am 18.Dezember 1960 starb Folkert P. Kramer im 89.Lebensjahr, wenige Monate nach seiner zweiten Ehefrau Cordine geb. Lühring. Sein Sohn Hinrich Kramer arbeitete in der Schmiede weiter, so dass man noch mehrere Jahre lang den Klang des Ambosses in Potshausen hören konnte.

von Frank Groeneveld

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